Gebrochenes Leben

Durch die Gestapo erzwungener Verrat

Text: Christian Gotthardt
Veröffentlicht im Oktober 2017

(1) Links das "Stadthaus", Sitz der Hamburger Gestapo-Leitstelle

Es gab mindestens 2.500 von den Nazis politisch und rassistisch verfolgte Harburger und Wilhelmsburger, darunter mindestens 350 Ermordete. Und 15.000 Zwangsarbeiter in den örtlichen Betrieben, die Zahl ihrer Toten unbekannt. Untrennbar damit verbunden sind Denunziationen durch politische Gegner, verhetzte Nachbarn und Kollegen, oft auch aus eigennützigen Motiven. Aber auch Verrat aus den eigenen Reihen, zumeist unter Folter erzwungen. Wir wissen heute über die Umstände und Ausmaße einiger Harburger Verratsfälle recht gut Bescheid. Im Folgenden sollen zwei neu entdeckte Fälle beleuchtet werden, von denen einer am Ende vielleicht doch keiner war...

Im Bundesarchiv in Berlin fand ich kürzlich im Bestand Reichssicherheitshauptamt eine augenscheinlich von der Gestapo Hamburg gefertigte undatierte Liste von rund 120 ihrer sogenannten „V-Männer“ („Verbindungsmänner“, darunter auch Frauen), das heißt Kontaktpersonen, die für Auskünfte über Dritte oder Lockspitzel-Dienste zur Verfügung standen. Sie enthalten jeweils den Namen der Person, den inhaltlichen Fokus der Berichtstätigkeit (Allgemein, Kommunismus, Außenwirtschaft, Militär usw.), das Maß der Zuverlässigkeit der Informanten sowie die verantwortliche Gestapo-Dienststelle bzw. den Namen des kontaktierenden Gestapo-Mitarbeiters.[1] Vermutlich handelte es sich hierbei um einen informativen Service für die Gestapozentrale in Berlin (was die Überlieferung im genannten Bestand erklären würde).

Manche der aufgelisteten V-Leute sind bereits als solche identifiziert, über ihre Arbeit für die Gestapo liegen heute zahlreiche Erkenntnisse vor, so z.B. über den Harburger Karl Köhler, über Alfons Pannek, dessen Frau und Bruder (auch dieser ein Harburger).[2] Viele andere sind allerdings als V-Leute bislang noch nicht bekannt, oder nur im Verdacht gewesen.

Was ist nun mit einem solchen Fund zu tun? Da ist zunächst die Frage der Datierung. Im Abgleich der Einstellungen und Versetzungen/ Dienstränge/ Beförderungszeitpunkte genannter Gestapobeamter, soweit ihre Karriere bekannt ist, lässt sich die Entstehung dieser Liste ungefähr auf den Zeitraum Januar 1943 bis April 1944 eingrenzen.[3] Es scheinen jedoch einzelne nicht mehr aktive „Altfälle“ mit aufgenommen worden zu sein, so etwa die um 1935 beginnende Spitzeltätigkeit des Kommunisten Richard Krebs (Pseud. Jan Valtin) unter seinem Führungsoffizier Peter Kraus. Denn: Krebs entkam schon Ende der 1930er Jahre in die USA und veröffentlichte dort 1941 seine Memoiren, Kraus wirkte zur selben Zeit als Massenmörder im besetzten Osteuropa.[4] Die Auflistung von Krebs bildete insofern nur eine „Karteileiche“ ab, nicht aber zeitgenössische Aktionen. Wusste die Gestapo nichts von Krebs' Flucht?

Die Datierung ist also sinnvoll nur zu erhärten bzw. zu präzisieren, wenn die erwähnten V-Leute-Fälle allesamt zeitlich bestimmt werden. Dieser Akt der äußeren Quellenkritik würde zugleich die erforderliche innere Quellenkritik unterstützen. Stimmen denn eigentlich die Angaben dieser Listen? Mit Geheimdienstakten erlebt man ja so einiges.

Bei der hohen Zahl von Fällen ist diese Aufgabe von mir nicht zu leisten. Was ich aber beitragen möchte: das exemplarische Aufbohren von zwei Fällen, die ich aus der Harburger Nahsicht beurteilen kann.

 

Willi Nilges

Was wir bisher über Willi Nilges wussten, war nicht viel. Es entstammte der ersten Ausgabe von „die anderen“ aus dem Jahre 1980. Demnach war er in den 1920er Jahren in die KPD eingetreten, hielt noch 1933 die Verbindungen zwischen dem illegalen Unterbezirk Harburg der KPD nach Lüneburg, Buxtehude und Neugraben aufrecht und stellte seine Wohnung in der Wilstorfer Straße (hier wohnte auch der spätere Spanienkämfer Alfred Teschke) für verdeckte Treffen zur Verfügung. 1934 entging er der Verhaftung durch Flucht in die Tschechoslowakei. Mehr war nicht zu erfahren. Nach dem unerwarteten Fund seiner Hamburger Wiedergutmachungsakte aus der Zeit nach 1945 im Hamburger Staatsarchiv wissen wir jetzt mehr.

Nilges, geboren am 25.5.1904 in Harburg, hatte nach eigener Darstellung ab Juli 1934 für die KPD-Emigrationsleitung in Prag „Grenzarbeit“ geleistet, war von März bis September 1935 wieder illegal in Harburg tätig, ging dann wieder zurück nach Prag. Dort wurde er am 27.3.1939 verhaftet und der Hamburger Gestapo zum Verhör überstellt. Am 18.7.1941 folgte ein Urteil des Hamburger Oberlandesgerichts über 5 Jahre Zuchthaus unter Anrechnung der U-Haft seit 1939. Im April 1944 wurde Nilges aus dem Zuchthaus entlassen und ins als KZ genutzte Zuchthaus Oslebshausen (für Zwangsarbeit auf der Werft AG Weser) überstellt, wo er bis zum 3.5.1944 in Haft blieb. Bis zum Kriegsende stand er unter Polizeiaufsicht. Auf Basis dieser Angaben leitete er 1947 ein Wiedergutmachungsverfahren ein. Als Harburger Zeugen benannte er seinen Bruder Paul, ferner Hermann Müller, mit dem er 1934 die geheime Druckerei der KPD im Keller des Ehepaares Klafak eingerichtet hatte und später gemeinsam in Prag war, Hermann Westphal, der ihm Setzen und Drucken beigebracht hatte, sowie Walter Grünhoff, Otto Krause und Albert Nollmeyer.[5]

(2) Das Zuchthaus Oslebshausen heute

Im Rahmen dieses wie üblich schleppenden Verfahrens tauchte 1956 plötzlich eine Akte auf, die Nilges' Selbstdarstellung auf den Kopf stellte. Es handelte sich um eine Handreichung der Gestapo Hamburg, in der diese am 5.6.1940 den Oberreichsanwalt am Volksgerichtshof darüber informiert hatte, dass Nilges nach dem Einmarsch der Deutschen in Prag verhaftet und in Hamburg monatelang verhört worden war, dass er während der Verhöre in der U-Haft und auch später im Gefängnis insgesamt 269 ehemalige Mitemigranten in der Tschechoslowakei belastet hatte und was der Inhalt der Beschuldigungen war. Die amerikanische Leitung des Berlin Document Center hatte die Akte im Bestand Volksgerichtshof entdeckt und stellte der Hamburger Wiedergutmachungsbehörde eine Kopie zur Verfügung.[6]

 

Die Hamburger Behörde sah nach Prüfung der Akte jeglichen Wiedergutmachungsanspruch als durch die Denunziationen verwirkt an. Das Verfahren endete am 24.3.1958.

Ein Blick in die Liste bestätigt diese Entscheidung: Zwar sind etwa 70 % der Belasteten nur unscharf beschrieben und ohne weiteres nicht identifizierbar, jedoch finden sich auch viele Personen mit Klarnamen, Alter, Beruf und Herkunftsort, die bereits verhaftet oder auf der Flucht oder sonstwie gefährdet waren und mit seinen Aussagen über ihre Parteifunktionen und Widerstandshandlungen unmittelbar in Lebensgefahr gerieten. Aus Nilges' Hamburger und Harburger Umfeld waren dies mindestens:

 

Karl Fisker, geb. 4.5.1897, verst. 12.06.1965.[7]

 

Kurt Hantke, geb. 19.8.1910, verst. ?

Hantke erhielt 1931 wegen kommunistischer Betätigung eine Bagatellstrafe, saß aber später im KZ Sachsenhausen ein. Aufgrund von Aussagen Nilges'? [8]

 

Albert Otto Richard Harm, geb. 9.1.1902 in Hamburg, verst. ? Chemiearbeiter, KPD.

Harm galt bei den Nazis, wie in seiner Fahndungsakte vermerkt, als früherer „Wumbomann“ des Rotfrontkämpfer-Sturms Hammerbrook. Wumbo war die seit Anfang der 1920er Jahre übliche Bezeichnung für die der KPD zugeschriebenen „Waffen- und Munitionsbeschaffungsorganisation“. Er ging gleich im Februar 1933 in den Untergrund und floh im Oktober des gleichen Jahres nach Prag. Von der dortigen Emigrantenorganisation wurde er der geschiedenen Maria Mrazek (geb. 18.11.1897) für Kost und Logis zugewiesen. Die beiden verlobten sich 1937. Nach ihrer eigenen Darstellung planten sie beim Einmarsch der Deutschen die Emigration nach England, dies zerschlug sich aber. Sie einigten sich, dass er illegal zurück nach Hamburg geht und sie ihm legal nachfolgt, Arbeit und Wohnung sucht und Kontakt mit seinen früheren Genossen aufnimmt. Dies sei ihr gelungen, sie verbarg dann Harm bis 1945 in ihrer Wohnung, für Essen und Kleidung sorgten die Freunde. 1945 heirateten sie.

Harm wurde seit 1933 wegen „Beihilfe zum Mord“ steckbrieflich gesucht. Nilges' Aussage konnte diese Beschuldigung kaum weiter verschärfen. Allerdings erweiterte sein Hinweis auf Harms Prag-Aufenthalt die Möglichkeiten der polizeilichen Fahndung.

Nachdem die Harms 1946/47 mit Erfolg ein Wiedergutmachungsverfahren eingeleitet hatten, verliert sich ihre Spur. Offenbar haben sie Hamburg verlassen. Möglicherweise drohte eine Wiederaufnahme der Mordsache, vielleicht auch eine Enttarnung als Spitzel. Harm hatte im Wiedergutmachungsverfahren u.a. den damaligen kommunistischen Gesundheitssenator Fiete Dettmann als Leumundszeugen angegeben.[8a]

 

Paul Heise, geb. 16.3.1911 in Hamburg, verst.?

Heise wurde im März 1939 – vermutlich in der Tschechoslowakei - verhaftet. Im selben Jahr wurde er nach Berlin-Moabit überstellt.[9] Nilges berichtete über Heises Aufenthalt und seine Funktion in einem Emigrantenheim.

 

Erwin Laue, geb. 26.12.1909, Maurergeselle, Rotfrontkämpferbund, arbeitslos.

Laue, aus einem ursprünglich sozialdemokratischen Elternhaus, wirkte Anfang der 1930er Jahre wie seine Mutter und seine Geschwister in kommunistischen Organisationen. Alle setzten dies auch nach dem Februar 1933 fort. Ab dem Herbst verstärkte sich der Fahndungsdruck der Gestapo, Erwin Laue ging Ende des Jahres aus dem Arbeitsdienst in den Untergrund. Im Oktober 1934 floh er mit Hilfe der „Emigranten-Kommission“ der illegalen Hamburger KPD nach Prag.  Seine Mutter besuchte ihn hier dreimal, er selbst war im Gegenzug zwischen Ostern und Pfingsten 1937 illegal in Hamburg. Seine Mutter brachte ihn im Anschluss über die dänische Grenze, Laue reiste weiter nach Kopenhagen zu seinem dorthin emigrierten Bruder Otto. Der arbeitete als Eisenflechter und Terrazzoschleifer und nahm ihn gelegentlich als Hilfsarbeiter mit.

Ende 1937 ging Erwin Laue über Paris nach Spanien und nahm dort auf republikanischer Seite am Bürgerkrieg teil. Er fiel im September 1938 bei Barcelona.

Von seinem Tod wussten Nilges und die Gestapo vermutlich nichts. Aufgrund Nilges' Aussagen wurde ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat gegen Laue eingeleitet und am 27.12.1940 an den Volksgerichtshof abgegeben.[10]

 

Hermann Müller, geb. 16.11.1898 in Harburg, Maurergeselle, KPD seit 1920.

Müller rettete sich wie Nilges vor der Aufrollung des illegalen Harburger KPD-Unterbezirks 1934 nach Prag und arbeitete hier gemeinsam mit Nilges als Schleuser für weitere Flüchtlinge. Im März 1939, nach dem deutschen Einmarsch, auf der Flucht von Prag nach Polen von der Gestapo festgenommen und interniert. Anfang Juli 1939 als angeblicher polnischer Jude nach Polen abgeschoben. In Kattowitz konnte er vom britischen Geschäftsträger ein Visum erhalten. Vom 13.7.1939 bis 1.11.1946 lebte er in London und anderen Orten der Insel, zunächst unterstützt von einem tschechischen Komitee in London. 1940/ 41 auf der Isle of Man interniert, ab 1944 Arbeit als Maurer. Er starb am 1.1.1970 in Harburg.

Nilges machte 1940 detaillierte Angaben zu Müllers illegaler Tätigkeit nach 1933 in Harburg, auch solche Sachverhalte betreffend, die der Gestapo noch nicht bekannt waren. Dass Müller in England in relativer Sicherheit war, konnte Nilges nicht wissen.[11]

 

Alfons Pannek, geb. 30.3.1907 in Hamburg, Maurer, KPD.

Pannek liefert uns das vielleicht tragischste und zugleich grausamste Schicksal eines Hamburger Spitzels in den eigenen Reihen. Seine Biographie ist gut erforscht,[12] seine Verbindung mit dem Fall Nilges allerdings ist ein bisher unbekannter Aspekt.

(3) Alfons Pannek

 

Pannek war schon vor Nilges nach Prag geflohen. In der kommunistischen Emigration hatte er Leitungsfunktionen inne. Nach seiner Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg kehrte er 1938 in die Stadt zurück. Im Zuge der deutschen Okkupation der Tschechoslowakei geriet er im März 1939 in Haft und wurde an die Hamburger Gestapo überstellt. Nilges, den zur selben Zeit das gleiche Schicksal ereilte, denunzierte ihn schwer. Er gab Details von Panneks Aktivitäten im Militärapparat der KPD und in den internationalen Brigaden des Spanischen Bürgerkriegs preis. Pannek, gleichzeitig von der Gestapo verhört und zunächst noch nicht geständig, musste an den auf Nilges' Aussagen basierenden Vorhaltungen der Gestapo erkennen, dass ihm womöglich die Todesstrafe drohte. Dies hat mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beigetragen, dass er im Juni 1940 einwilligte, mit der Gestapo zusammenzuarbeiten.[13]

 

Walter Steffens, geb. 4.3.1903 in Harburg, Bäcker, KPD.

Auch der Harburger Steffens flüchtete 1933 nach Prag, auch er ging nach Spanien. Danach kämpfte er in der englischen Armee, zum Kriegsende in der Roten Armee.[14] Nilges machte Aussagen zu seiner Tätigkeit in Spanien und zur Flucht der Ehefrau Lisbeth Steffens nach England.

 

Werner Stender, geb. 21.12.1915 in Hamburg, Tapezierer, KJVD.

Stender hatte sich in Hamburg dem Widerstand angeschlossen und 1934 zwei Monate in Schutzhaft gesessen. Einer neuerlichen Verhaftung entzog er sich 1937 durch Flucht nach Prag. Im Februar 1939 kam er mit einer Emigrantengruppe nach England.[15]

 

Conrad Suck, geb. 26.5.1906 in Hamburg, Heizer, Trimmer, Schmied, KPD.

Suck war Funktionär des illegalen Rotfrontkämpferbundes in Hamburg-Sasel. Seit Februar 1933 wurde er wegen verschiedener Delikte steckbrieflich gesucht (Verbreitung von Druckschriften, u.a. "Rote Fahne" und "Vorwärts" in Sasel, Überfall mit Waffen des Rotfrontkämpferbundes auf das NS-Verkehrslokal Kirchmayer am Alten Teichweg). Er ging sofort in den Untergrund, floh ein Jahr später aus Hamburg über Berlin nach Prag und lebte bis zu seiner Verhaftung am 15.3.1939 im dortigen Emigrantenheim. Nach Hamburg abtransportiert, wurde er dort auf Grundlage des Haftbefehls von 1933 am 21.9.1939 formell in Haft genommen und in zweijähriger U-Haft zahlreichen Verhören der Gestapo unterworfen, schließlich zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Nach Ende der Haft wurde er im September 1943 wieder der Gestapo überstellt. Danach verliert sich seine Spur. Eine Überstellung in ein KZ oder in ein Strafbatallion mit tödlichem Ausgang ist zu vermuten.

Auch wenn Suck im Kern wegen der Vorkommnisse 1933 verurteilt wurde, so wirkten Nilges' Angaben über seine Zeit in Prag als Beleg für seinen Funktionärsstatus und damit strafverschärfend.[16]

 

Franz Willnecker, geb. 3.10.1906 in Landshut, Tischlergeselle, KPD.

Willnecker war nach 1933 in Hamburg für die finanzielle Unterstützung und die Ausschleusung verfolgter Kommunisten nach Prag verantwortlich.

Es ist nicht zu ermitteln, ob er 1939 in Prag verhaftet wurde oder 1940 in Hamburg. 1940/ 41 ließ ihn sich die Gestapo zum Verhör überstellen. Es scheinen Haft und Verhör Willneckers Maßnahmen gewesen zu sein, die unmittelbar auf die Aussagen Nilges' zurückgingen.[17]

 

Von den folgenden Personen aus anderen Regionen Deutschlands wissen wir oder können annehmen, dass sie durch die Aussagen Nilges' unter stärkeren Verfolgungsdruck gerieten:

 

Emanuel Kotulla, geb. 26.3.1891 in Trockenberg; Bergmann, 1933 KZ Esterwegen, 1936 Haft in Beuthen, ab 1937 Exil Tschechoslowakei, dort im Mai 1939 verhaftet, KZ Sachsenhausen, Ausschwitz, Buchenwald, Aussenlager Buchenwald in Weende/ Göttingen, in Buchenwald 1945 befreit [17a]

 

Hans Lübeck, geb. 12.7.1908 in Bremen; 1933-1935 Gefängnishaft, 1937 Exil Tschechoslowakei, Heimleiter im Emigrantenlager Teplitz-Schönau, im März 1939 verhaftet, KZ, März 1942 zu acht Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt [18]

 

Otto [Artur] Ogrowsky, geb. 31.5.1902 in Berlin, emigrierte 1935 in die CSR, 1939 wurde er in Prag verhaftet und 1941 zum Tode verurteilt; er starb noch vor der Hinrichtung am 30. November 1941 in Brandenburg an den Folgen der Folterverhöre [19]

 

Otto Simm, geb. 24.5.1883 in Oberoderwitz

 

Ebenfalls durch Nilges belastet, aber seiner Kenntnis nach bereits Anfang 1939 aus Prag nach England entkommen:

 

Willi Barth, geb. 15.9.1899 in Ingersleben

 

Alfred Baumeister, geb. 16.7.1907 in Plauen

 

Franz Fischer, geb. 13.1.1904 [20]

 

Emmy Koenen, geb. 15.3.1903 in Berlin [21]

 

Wilhelm Koenen, geb. 7.4.1886 in Hamburg [22]

 

Bruno Retzlaff, geb. 21.7.1908 in Stettin [23]

 

Anna Vollerth, geb. 18.9.1904 in Boizenburg

 

Max Vollerth, geb. 26.8.1908 in Hamburg

 

Barth berichtete nach dem Krieg der Zentralen Kontrollkommission der SED, von den ca. 680 KPD-Exilanten in der Tschechoslowakei seien Ende 1938/ Anfang 1939 ca. 350 nach England geflohen, die übrigen nach Frankreich, der Schweiz und Skandinavien, bis auf 125, die in deutsche Haft gerieten.[23a]

Dass der Fluchtort England gegenüber Kontinentaleuropa tatsächlich nur „relativ“ sicher war, verdeutlicht die „Sonderfahndungsliste G.B.“ (Sonderfahndungsliste Großbritannien), die im Frühjahr 1940 im Reichssicherheitshauptamt zusammengestellt wurde. Sie enthält Namen und Personalien von 2820 Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion der britischen Inseln systematisch aufgespürt und verhaftet werden sollten. Auf dieser Liste standen auch die o.g. Barth, Baumeister, W. Koenen und M. Vollerth.

(4) Aus England zurück: Emmy Koenen (r.) in Berlin 1947 auf dem "Frauenkongress für den Frieden"

 

Die Enttarnung von Nilges' Spitzeldiensten war für den kommunistischen Kiez in Harburg-Wilstorf ein Schock. Nilges hatte sich gleich nach seiner Entlassung aus dem KZ rege am Parteileben und insbesondere auch an der Interessenvertretung für die verfolgten Antifaschisten beteiligt. Nun zogen sich alle schlagartig von ihm zurück. Nilges, seit dem 26.9.1938 geschieden und lange Zeit mittellos, wohnte nun wieder mit der ehemaligen Ehefrau zusammen (in seiner alten Wohnung oder zumindest im gleichen Haus). Er arbeitete als Wachmann. Er starb am 18.2.1963.

 

 

Ernst Riggert

Bei Ernst Riggert, von dem auf dieser Website schon oft die Rede war,[24] sind seine antifaschistische Überzeugung, sein Widerstand und seine scharfe Verfolgung durch die Nazis durch Dokumente aus den Jahren vor und nach 1945 prägnant nachgewiesen:

10/ 1933      Flucht aus Harburg ins schweizerische/französische Exil

9/ 1935         gewerkschaftlicher Widerstand, journalistische Arbeit in Kopenhagen

7/ 1940         Verhaftung in Kopenhagen

8/ 1941         Verurteilung und Gefängnishaft in Hamburg

9/ 1943         Auf Weisung der Gestapo Arbeit in den Vogelsangwerken Lüneburg

8/ 1944         Inhaftierung im KZ Neuengamme

4/ 1945         Bibliothekar bei der britischen Besatzungsverwaltung

7/ 1945         Lizensierung als unbelasteter Journalist

1/ 1946         Einsetzung als Chefredakteur der Lüneburger Landeszeitung durch die englischen Besatzer

 

In seinem Wiedergutmachungsverfahren bei der Sozialbehörde Hamburg (die obigen Daten sind der zugehörigen Akte entnommen) wurden alle diese Sachverhalte nachgewiesen und bestätigt.[25]

Aus den im Bundesarchiv nun neu entdeckten Listen ist ersichtlich, dass Ernst Riggert als V-Mann für die Gestapo Lüneburg tätig war, und zwar für das Untersuchungsgebiet „Allgemein“, womit politische Informationen und Stimmungsberichte gemeint sind.[26] Wenn die ungefähre Datierung zutrifft, fällt diese Tätigkeit ziemlich genau in den Zeitraum der Endphase seiner Haft in Hamburg und seiner Arbeit als Dienstverpflichteter in der chemischen Fabrik Vogelsang. In letzterer Rolle stand er noch unter Polizeiaufsicht und musste sich regelmäßig melden, war aber nicht mehr inhaftiert. Als sein Gestapo-Kontakt ist der Kriminalsekretär Kleinow in der Hamburger Außenstelle Lüneburg angegeben.[27]

(5) Marken der Vogelsang-Werke

 

Die Listen waren für den internen Dienstgebrauch, sollten die Kooperation innerhalb der Gestapo bei der Vernetzung von Erkenntnissen fördern und enthielten kein Spielmaterial. Sie geben vielmehr die Auffassung der Gestapo wahrheitsgemäß wieder, es kann nicht in Zweifel gezogen werden, dass die Gestapo Riggert für ihren V-Mann hielt, und zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund der Tatsache, dass Riggert ihr gegenüber bereits Aussagen über Dritte getätigt hatte und für weitere Befragungen zur Verfügung stand. Welche Realität könnte hinter dieser Gestaposicht stecken?

(6) Sitz der Gestapo Lüneburg in der Julius Wolff Straße 4

 

Zunächst ist in Rechnung zu stellen, dass Riggert der Gestapo als außerordentlich bedeutsame Auskunftsquelle erscheinen musste, da er sich durch seine Funktionen im Kopenhagener Emigrantenheim an einer Schaltstelle der deutschen politischen Emigration bewegt hatte. Hier gibt es eine deutliche Parallele zu Nilges, der in ähnlicher Weise in Prag tätig war. Beide waren an diesen Orten mit Hunderten deutscher Emigranten zusammengetroffen.

Riggert konnte zudem nicht allein körperlich gequält, sondern auch noch anders unter Druck gesetzt werden: Er war vor 1933 in Harburg verheiratet gewesen, ein Kind wurde 1929 geboren, und auch die Frau, mit der er in Kopenhagen zusammengelebt hatte, bekam 1938 ein Kind von ihm. Die Frauen und Kinder bewegten sich zwischen 1940 und 1945 im Verfügungsbereich deutscher Behörden.[28]

(7) Im Emigrantenheim in Kopenhagen

Vor diesem Hintergrund sind belastende Aussagen Riggerts natürlich vorstellbar. Es ist aber nicht zwingend, dass er damit Verhaftungen oder Verurteilungen Dritter in Kauf nahm oder verursacht hat. Er könnte Erfundenes ausgesagt haben oder Personen belastet haben, die er tot oder nach seinem Empfinden in Sicherheit wusste. Das intellektuelle Potential für solche Täuschungsmanöver brachte er ohne Zweifel mit.

In seinem Beitrag im Gedenkbuch für den Wandervogel-Kameraden Walter Hammer berührte er diese Konstellation vage in einem Nebensatz: „Als wir der Justiz übergeben wurden, nachdem wir unsere Verhöre überstanden hatten, die meist weder mit Geschick noch mit Sachkenntnis, sondern wesentlich mit Drohung, Einschüchterung und Bluff betrieben wurden, begann wieder ein neuer Akt. Die Anklage lautete stereotyp auf „Vorbereitung zum Hochverrat.“[29]

Welche Hinweise gibt uns das weitere Schicksal Riggerts?

Seine Wiederverhaftung und Einlieferung nach Neuengamme im August 1944 könnte andeuten, dass sich die Gestapo über den geringen Wert dieses V-Manns klar geworden war bzw. eingesehen hatte, das er operativ (z.B. als Lockspitzel) nicht eingesetzt werden konnte. Riggert selbst stellte seine Verhaftung in den Zusammenhang der Verhaftungsaktion „Gewitter“ nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944.

Ob sich nach dem Mai 1945 irgendwo eine Person, die ihre Verhaftung Riggert zur Last legte zur oder ihn sonstwie beschuldigte, gemeldet hat, ist mir nicht bekannt. Der Lüneburger Gestapomann Kleinow wählte am 13.5.1945 den Freitod. Es gab kein Verfahren gegen ihn und insofern auch keine Zeugen oder Kläger.

Andererseits: Trotz seiner unbestreitbaren intellektuellen und propagandistischen Befähigung erhielt Riggert im SPD-regierten Hamburg keinerlei einschlägige Position, weder in der Parteipresse (vor 1933 hatte er dort viel und regelmäßig sowohl in Harburg als auch in Hamburg veröffentlicht), noch im Parteiapparat, im Rundfunk oder der Schul- oder Kultusverwaltung.

Verstörend und völlig untypisch ist darüber hinaus, dass Riggert sich nach seiner Befreiung 1945 abseits der wieder in Hamburg tätigen Skandinavien-Emigration und insbesondere seiner alten ISK-Verbindungen ("Internationaler Sozialistischer Kampfbund") hielt. Es gab offenbar keinerlei Verbindung mit Josef Wagner, vor 1933 Schulleiter in Altona, ab 1934 Kopenhagen, ab 1936 Schweden, wie Riggert in der Exil-Lehrer Gewerkschaft, wie Riggert nach 1945 im Wehner-Umfeld, im Hauptamt Redakteur des Hamburger Echos. Ebensowenig mit Hellmut Kalbitzer, Titan der SPD-Linken und Inspirator der neugegründeten politischen Bildungsinstitution "Neue Gesellschaft". In den überaus reichhaltigen Überlieferungen dieser politischen Community (Briefwechsel und sonstige Literatur von und über Zeitzeugen) wird er weder als alter Genosse, noch als tätiger Exilant, noch als Mitstreiter in der Hamburger Nachkriegs-SPD erwähnt.[30] Er selbst gab Ende 1945 im Fragebogen der britischen Besatzer als persönliche Leumundszeugen keinen seiner früheren Genossen an, sondern verweist auf seinen Chef beim dänischen Rundfunk Ende der 1930er und auf Lehrerkollegen in Lüneburg.[31] War er für die überlebenden linkssozialistischen Exilanten ebenso tot wie Nilges für die überlebenden Harburger Kommunisten? Oder wurde er wegen seiner spektakulären politischen Rechtsdrift [32] mit Vergessen abgestraft? Allerdings ist bemerkenswert, dass dieses dauerhafte Ignorieren Riggerts schon 1945 einsetzte, während seine Rechtsdrift erst im Rahmen der Wiederbewaffnungsdebatte Anfang der 1950er Jahre erkennbar wurde.

 

Riggert hatte in dieser Zeit eine gewisse Trotzhaltung gegenüber der SPD-Linken und insbesondere gegenüber den ehemaligen ISK-Mitgliedern eingenommen und kultivierte seinen Außenseiterstatus. Immerhin konnte er sich damals, in den Zeiten des eiskalten Krieges,  noch als zwar unbeliebter, aber unverzichtbarer „go between“ zwischen CDU-Kanzleramt, SPD-Vorstand, der Nato und den Wehrmachtssoldaten fühlen. Und es gab ein rechtes, staatsautoritär orientiertes Netzwerk in der SPD, in dem er noch Bewegungsfreiheit besaß. Er träumte damals von einer Wiederbelebung der rechtssozialdemokratischen „Sozialistischen Monatshefte“ von vor 1933, zeitgemäß aufgezogen als aktuelle Verständigungsplattform sozialdemokratischer Amerikafreunde und Nato-Anhänger. Als er aber Mitte der 1950er Jahre auf die Positionen der CDU/CSU überging und sich vom Presseamt des Kanzlers Adenauer bezahlen ließ, wurde deutlich, dass sein Leben irgendwann in den 1940er Jahren einen tiefen Bruch erlebt hatte.[33] Welcher Art dieser Bruch war, wissen wir bis heute nicht.

 

Resümee

Wie kommen wir in der Erkenntnis weiter? Es finden sich auf den erwähnten Listen im Bundesarchiv auch die Namen anderer Personen, die bislang als standhafte Antifaschisten galten – zum Beispiel der Hamburger Lehrer Willy Böge. Er war 1934 im kommunistischen Widerstand, nach 1945 wieder Lehrer und später Direktor der Hamburger Polizeischule.[34] Oder andere Fälle wie der Gertrud Knöpfels, vor 1933 Mitarbeiterin der sowjetischen Handesvertretung in Hamburg und später Überwacherin der Briefpost sowjetischer Zwangsarbeiter...[35]

Noch einmal wiederholt: Das Erscheinen auf diesen Listen sagt zunächst einmal nichts aus über tatsächlichen Verrat, sondern nur über die Wahrnehmung der Gestapo. Ich kann über Böges, Knöpfels und anderer Personen Lebenswege aus Mangel an Kenntnissen nicht einmal spekulieren und rufe einschlägige Kenner der Personen auf, sich die Sachlage anzusehen. Man muss forschen.

 

Eine persönliche Nachbemerkung: Als ich als junger Geschichtsstudent Ende der 1970er Jahre Interviews mit Hamburger Mitgliedern des widerständigen Freundeskreises „Weiße Rose“ machte, begegnete ich dem Schweigen über Verrat zum ersten Mal. Später, in Gesprächen mit Harburger Verfolgten, wiederholte sich diese Erfahrung. Mein Empfinden war damals zwiespältig: Einerseits hatte ich viel Verständnis für diese Haltung. Für die Betroffenen war dies zum Einen eine Sache, die man nicht zum Gaudium der unbehelligten Nazitäter in aller Öffentlichkeit, sondern „unter sich“ klärte. Zum Anderen war die Schuld dieser Täter am Verrat viel zu groß, um über „Verräter“ moralisch zu richten. Im Falle von Willi Nilges ehrten seine Genossen seine Taten als Widerstandskämpfer bis 1935 und strichen ihn für die Jahre danach aus der Geschichte.[36] Es war eine Lösung, die ihre Berechtigung hatte, vor allem in den Hochzeiten des Kalten Krieges.

Andererseits konnte diese Lösung im Interesse engagierter Aufarbeitung langfristig nicht befriedigen. Die Erzwingung von Verrat war Bestandteil einer kaltblütigen, planmäßigen und akribischen faschistischen Polizeiarbeit, sie mündete in Wellen von Massenverhaftungen und in die Zerstörung der organisatorischen Strukturen der Widerstandbewegungen. Hätten die Betroffenen ihre Erfahrungen mit ins Grab genommen, hätte niemand die Gestapo-Praktiken und ihre Wirkungen öffentlich aufgearbeitet, wären zentrale Aspekte der Naziherrschaft unbekannt geblieben. Die ersten Impulse für diese Aufarbeitung gaben die großen Strafverfahren gegen die Hamburger Polizei-Täter ab 1949 und Gertrud Meyer 1971 mit ihrer Monographie „Nacht über Hamburg“, die den Schwerpunkt auf Struktur und Verbrechen der Hamburger Gestapo legte. Heute sind wir mit der Aufarbeitung noch weiter vorangekommen. Aber, so mein Eindruck, noch nicht am Ende.

 

Bildnachweis

 

(1)  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pincerno_-_Hamburger_Neustadt_9_-_1892.jpg

(2) https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Strafanstalt_Oslebshausen,_Justizvollzugsanstalt_Oslebshausen_in_Bremen.jpg

(3) Diercks 2012

(4) https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fotothek_df_pk_0000281_007.jpg

(5) https://www.philasearch.com/de_tree_CO-102120_Ansichtskarten_Deutschland_West_Plz_Gebiet_W_21_212_L_neburg.html?currentmenu=search&currentmenu=search&pageid=dosearch&set_sprache=de&treeparent=CO-102120

(6) VVN Kreisvereinigung Lüneburg (Hg): Die Staatspolizei Lüneburg, Lüneburg 2013

(7) http://www.arbejdermuseet.dk/viden-samlinger/temaer/international-solidaritet/emigranthjemmet-paa-raadhuspladsen/

 

Anmerkungen


[1] Bundesarchiv (BA) Berlin, R58/4259. Diese Liste ist vermutlich inhaltlich identisch mit derjenigen, die Scholz, Michael: Skandinavische Erfahrungen erwünscht? Nachexil und Remigration: die ehemaligen KPD-Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ/DDR, Stuttgart 2000, S. 76f. erwähnt. Der Autor hat sie an anderer Stelle (Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) ZA SV 09/76, Bd. 4) in anderem Kontext (Zusammenarbeit Staatssicherheit/Landeskriminalamt Brandenburg 1948) aufgefunden. Er hat deren spezifischen Hamburger Charakter nicht aufgearbeitet und auch keine der genannten Personen identifiziert.

[2] Meyer, Gertrud: Nacht über Hamburg, Köln 1971. Aufschlussreich sind die Parallelen zur Gestapo-Arbeit im "roten" Wien, dessen Leitstelle mit rund 900 Mitarbeitern zuständigwar  für das gesamte "angeschlossene" Österreich, damals die größte Leitstelle des faschistischen Deutschlands: Schafranek, Hans: Widerstand und Verrat. Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938-1945, Wien 2017; Boeckl-Klamper, Elisabeth/ Mang, Thomas/ Neugebauer, Wolfgang: Gestapo-Leitstelle Wien 1938-1945, Wien 2018.

[3] Dies erfolgte anhand der in der Liste genannten Gestapo-Leute Kriminalrat Kraus, Kriminalkommissar Windel, Kriminalsekretär Kleinow, Kriminalobersekretär Dose, Obersturmführer Oehmke, Kriminalsekretär Graf, Kriminalobersekretär Janssen, die ausweislich einer in Meyer 1971 veröffentlichten Aufstellung im August 1944 bereits einen höheren Dienstrang hatten.

[4] Vgl. Valtin, Jan, in: Weber, Hermann/ Herbst, Andreas: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin 2008; Diercks, Herbert: Dokumentation Stadthaus. Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus. Texte, Fotos, Dokumente, Hamburg 2012.

[5] Die Aktion findet sich ausführlich beschrieben in die anderen, S. 112 ff.

[6] Staatsarchiv Hamburg (StAH) 351-11 Nr. 28860.

[7] StAH 351-11 Nr. 46678.

[8] StAH 213-11 Nr. A02439/33; 213-12 Nr. 0747.

[8a] StAH 351-11 Nr. 14645; Nr. 25561.

[9] StAH 242-1 II Nr. 16689.

[10] StAH 351-11 Nr. 14645; Vgl. Hochmuth, Ursel: Nichts und niemand wird vergessen, Hamburg 2005, S. 86 f.

[11] StAH 351-11 Nr. 18789.

[13] Vgl. zu Pannek eine weitere Kurzbiographie mit wichtigen Literaturverweisen in: http://www.hamburg.de/clp/dabeigewesene-begriffserklaerungen/clp1/ns-dabeigewesene/onepage.php?BIOID=223, 15.8.2017.

[14] Vgl. zu Steffens Harburger im Spanischen Bürgerkrieg auf dieser Website.

[15] StAH 351-11 Nr. 2532; Zur Familie vgl. Hochmuth 2005, S. 126 - 133.

[16] StAH 242-1 II Nr. 4045.

[18] Vgl. Weber, Hermann/ Herbst, Andreas: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Supplement, Berlin 2013, S. 160 f.

[19] BA DY 55/V 278/6/1337.

[20] Vgl. Weber/ Herbst 2005, S. 203.

[21] Vgl. Weber/Herbst 2013, S. 143.

[22] Vgl. Weber/Herbst 2013, S. 387 f.

[23] Vgl. Weber/Herbst 2013, S. 260.

[23a] Pietsch, Jani: Ich besaß einen Garten in Schöneiche bei Berlin. Das verwaltete Verschwinden jüdischer Nachbarn und ihre schwierige Rückkehr, Frankfurt 2006, S. 224.

[25] StAH 351-11 Nr. 25490.

[26] BA R58/ 4259.

[27] Zu Kleinow s. VVN Kreisvereinigung Lüneburg (Hg): Die Staatspolizei Lüneburg, Lüneburg 2013, S. 15 – 18.

[28] StAH 351-11 Nr. 25490.

[29] Hammer-Hösterey, Erna/ Sieker, Hugo (Hg): Die bleibende Spur. Ein Gedenkbuch für Walter Hammer, Hamburg [1967], S. 161 – 171.

[30] Siehe ex negativo Rüther, Martin (Hg): Deutschland im ersten Nachkriegsjahr – Berichte von Mitgliedern des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) aus dem besetzten Deutschland 1945/ 46, München 1998; Frister, Erich: Heinrich Rodenstein – Lehrer und Gewerkschafter 1902 – 1980, Frankfurt/M 1988; Kalbitzer, Helmut: Widerstehen und Mitgestalten : ein Querdenker erinnert sich, Hamburg 1997; Heid, Joseph: Peter Blachstein - von der jüdischen Jugendbewegung zur Hamburger Sozialdemokratie - Biographie eines Sozialisten (1911 - 1977), Hamburg 2014.

[31] BA R 9561 V 150088.

[32] Siehe Der Wandervogel auf dieser Website.

[33] BA B 145/ 4072.

[34] Ullrich, Volker: Willy Böge. Menschen, die zwischen den Zeiten wohnen, in: Hochmuth, Ursel, De Lorent, Hans Peter (Hg): Hamburg: Schule unterm Hakenkreuz, Hamburg 1985, S. 190 -194.

[35] Vgl. StAH 351-11 Nr. 30985.

[36] Die anderen, Ausgabe 1980, Seite 122.

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